Coronakrise: Wenn die Welt beginnt, still zu stehen…

Schulen und Kitas werden geschlossen. Lieferketten werden abgebrochen und die Menschen tätigen Hamsterkäufe. Messen, Veranstaltungen und Tagungen werden reihenweise verschoben oder komplett abgesagt. Was das für unsere und andere Branchen bedeutet, muss ich nicht explizit erwähnen. Seit Tagen gibt es Hotels mit tatsächlich zu viel Personal. Ein Zustand, den wir seit Jahren nicht mehr kennen. Innenstädte sind verwaist und die Parkplatzsuche gestaltet sich sehr einfach. Wirtschaftlich gesehen ein Desaster. Wie hoch der eigentliche Schaden sein wird, kann derzeit niemand sagen. Vielleicht ist das aber auch ganz gut so…

Ich persönlich finde es sehr erstaunenswert, wie schnell die Welt es schafft, still zu stehen. Sonst hechtet man im Alltag mit der Zeit um die Wette. Derzeit ist es aber überall gespenstisch ruhig. Krisenmeetings werden einberufen, Dienstreisen werden gestrichen und manch einer darf erst gar nicht ins Büro und muss von zu Hause arbeiten.

Als ich gestern kurz beim Metzger war und husten musste, sprangen sämtliche Menschen um mich herum davon und ich kam mir vor wie eine Aussätzige. Wie lange soll das denn so weitergehen? Wie lange können wir uns das wirtschaftlich alle leisten? Was werden in den nächsten Wochen und Monaten die Folgen sein? Und natürlich stellt sich auch die Frage: Kommt das nun jeden Winter?

Derzeit sind viele Menschen auf der Welt betroffen, werden von der Außenwelt isoliert. Viele Menschen mussten ihr Leben lassen. So lange kein Impfstoff gefunden bzw. produziert wird, bleiben viele Fragen offen… und so schnell wird auch keine Lösung in Sicht sein.

Allerdings muss ich sagen, dass ich die derzeitige Ruhe auch ein wenig genieße. Ich schaffe es tatsächlich, Aufgaben abzuarbeiten, für die ich sonst wenig Zeit finde. Ich finde auch, dass es die Chance ist, Aufgaben und Prozesse zu überdenken. Wie stehen wir in der Krise da? Wie reagieren wir im Team? Was hat das für Folgen in unserem täglichen Kontext? Wie reagieren wir beim Einbruch unseres Geschäfts? Wie lange können wir uns das leisten? Gibt es Möglichkeiten, uns anderweitig aufzustellen? Wie möchten wir mit Stornierungen umgehen?

Wir als Team haben beschlossen, uns nicht verrückt machen zu lassen. Wir gehen in Aktion und Dialog mit unseren Kunden und finden gemeinsame Lösungen und Verständnis füreinander. Wir rücken wieder ein Stück weiter zusammen. Oder genießen auch mal die Zeit als Team.

Wir versuchen, die derzeitige Krise einfach auch als Chance zu sehen!

Gab es nicht immer Zeiten, in denen die Welt stillstand? Vielleicht ist unsere Generation auch viel zu verwöhnt, was Krisen betrifft. Krisen fragen ja nicht vorher, ob es passt, dass sie nun eintreten. Aber ich denke, man darf auch den Kopf nicht in den Sand stecken, sondern sich weiter für sein Leben einsetzen.

Ich persönlich werde mich nicht der allgemeinen Panik anschließen und weiterhin am öffentlichen Leben teilnehmen, wegfahren und meinen Alltag so bestreiten wie sonst auch.

Ich wünsche allen in diesen „stürmischen Zeiten“ Gelassenheit, Mut, Kraft und vor allem eins: Gesundheit!

Herzlichst, deine Iris

Kolumne von Iris Nutz, Markendesign & Akademieleiterin Simmeth Training, Betriebs-und Kommunikationswirtin, Gastro-Coach, Erlebnispädagogin


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