Storytelling: Erwachsenen erzählt man Geschichten zum Aufwachen

Kindern erzählt man Geschichten zum Einschlafen. Erwachsenen damit sie aufwachen! (Jorge Bucay)

Es war einmal in einem fremden Land mit hohen Bergen, einem riesengroßen Ozean und einem wunderschönen Schloss. Dort lebte der alte König mit seiner wunderschönen Tochter…

Viele Geschichten beginnen mit solchen Sätzen. Und egal wie alt man ist, die Neugier ist geweckt… Geschichten haben eine Wirkung auf uns Menschen. Seit jeher werden in allen Kulturen Geschichten zum Lernen weiter erzählt. Mit Geschichten werden wir groß. Wenn ich an die großen Augen meiner Kinder denke, wenn ich ihnen ihre Gute-Nacht-Geschichte erzählt habe, dann wird es mir immer noch warm ums Herz. Und wehe ich habe nur ein Wort weggelassen oder ersetzt, dann wurde ich gleich darauf hingewiesen. Jetzt, Jahre später wenn wir mit unseren Teilnehmern am Lagerfeuer sitzen, das Feuer knackt und jeder seine Geschichte erzählt, dann hat das etwas Magisches an sich. Anfangs immer schüchtern, aber wenn dann mal alle in Fahrt gekommen sind einfach nur zauberhaft. Aber wann oder warum hören wir auf uns Geschichten zu erzählen? Ist es peinlich oder kindisch? Oder möchten wir uns einfach nicht die Zeit nehmen, uns hinzusetzen, zuzuhören? Wann haben wir uns das letzte Mal Zeit genommen um unseren Mitarbeitern oder Kunden eine Geschichte zu erzählen? Woher soll die Welt unsere Geschichte kennen, wenn wir sie nicht erzählen? Dabei muss es ja mittlerweile nicht mehr mal eine Geschichte aus Buchstaben und Worten sein. Im Zeitalter der digitalen Medien reicht es sogar schon Bilder für seine Geschichte zu generieren.

Einfach mal drauf los...

Eigentlich bist du nicht der „Erzähl-Typ“? Am Anfang braucht es Arbeit, Zeit, Kraft, Mut und Ideen, das möchte ich gar nicht bestreiten. Natürlich sollte man sich Gedanken machen was, wie, wo und warum man erzählen möchte. Mach nicht den Fehler und denke, dass Geschichten ewig lang sein müssen. Ein Satz, ein Bild… egal was. Vielleicht gibt es aber ja auch Menschen, Mitarbeiter oder Kunden in deinem Umfeld, die gerne deine Geschichte erzählen oder einfach darstellen möchten. Frag doch einfach mal herum. Und wo, wenn nicht in unserer Branche bietet es sich an zu erzählen? Kein Tag ist wie der andere, kein Gast ist wie der andere, keine Veranstaltung gleicht der anderen... Es gibt 1000 Möglichkeiten, Geschichten zu erzählen… von Menschen, von Augenblicken, von Gebäuden, gutem Essen oder einfach Begegnungen, die einen berühren. Momente zu teilen, Erlebnisse oder besondere Augenblicke… alles verdient seine Geschichte. Dabei solltest du dir aber auch überlegen, wie und wo du deine Geschichte erzählen möchtest. Egal ob bei Facebook, Instagram oder einfach nur im eigenen Haus. Oft eignen sich auch Orte an denen die Menschen Zeit verbringen. Ich persönlich habe gerne Geschichten am Klo präsentiert. Und was gibt es Schöneres, als wenn ein Gast lachend vom „ruhigen Örtchen“ kommt. Klogeschichten der besonderen Art. Für beide eine Win-Win-Situation. Gib deiner Idee Raum oder verknüpfe diese gleich mit einer lustigen Aktion. Mach deine Geschichte teilbar und erlebbar für andere. Von Mund-zu Mund zu erzählen ist immer noch die beste und schönste Art…

Und wenn sie nicht gestorben sind dann leben Sie noch heute!

Ich wünsche dir viel Spaß beim Erzählen deiner Geschichte!

Deine Iris

Kolumne von Iris Nutz, Markendesign & Akademieleiterin Simmeth Training, Betriebs-und Kommunikationswirtin, Gastro-Coach, Erlebnispädagogin


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