Social Distance Learning besteht Praxistest
Schritt für Schritt in eine neue, sichere Lernrealität: Die Eckert Schulen, eigenen Angaben zufolge Bayerns größter privater Weiterbildungscampus, haben in den vergangenen Wochen ein Unterrichts- und Schutzkonzept entwickelt, das berufliche Bildung auch in der Coronakrise möglich macht. Am Campus in Regenstauf wird der Mix aus virtuellem stundenplanmäßigen Live-Unterricht und zunehmend wieder mehr Präsenzveranstaltungen bereits gelebt. „Diese Lehrbedingungen garantieren gleichzeitig höchste Hygiene- und Gesundheitsstandards“, sagt Markus Johannes Zimmermann, Schulleiter und Geschäftsführer der Dr. Eckert Akademie.
Hausordnung garantiert Hygiene-Einhaltung
Ende April durften die ersten Studierenden an den Campus zurückkehren. Seit vergangener Woche lernen dieAbschlussklassen wieder vor Ort, dazu gehören auch angehende Hotelbetriebswirte, die alle im Juni ihre Abschlussprüfungen schreiben. „In den kommenden Wochen werden auchdie übrigen mehr als 500 Studierenden der Akademie auf den Campus inRegenstauf zurückkehren und dann vom stundenplanmäßigen Vollzeitunterricht profitieren“, kündigt Zimmermann an. Möglich macht die schrittweise Rückkehr die neue Hausordnung: Das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung außerhalb der Seminarräume ist bereits seit Ende April Pflicht. Die Raumplanung garantiert zudem, dass die Teilnehmer mindestens den vorgeschriebenen Abstand zueinander halten können. Dozenten wiederum nehmen hinter einer Plexiglasscheibe Platz.
Bis Juni richten die Eckert Schulen einen zusätzlichen weiteren Prüfungssaal ein, damit bis zu rund 400 Teilnehmer ihre Abschlussprüfungen und -examen mit entsprechendem „Sicherheitsabstand“ schreiben können. Kurzfristig schaffte der Campus dafür 200 zusätzliche Tische an. Zugleich beobachtet der Schulleiter eine hohe Disziplin und Eigenverantwortlichkeit aller auf dem Campus, was ihn „zuversichtlich stimme“, dass die neuen Unterrichtsmodalitäten funktonieren werden, so Zimmermann.
Virtuelle Plattform ermöglicht Unterricht
In einem nach Zimmermanns Worten „unglaublichen Kraftakt“ sei in den vergangenen Wochen ein stundenplanmäßiger Online-Live-Unterricht etabliert worden. Mehr als 160 Dozenten wurden dafür eigens geschult und haben ihren Unterricht vollständig auf die virtuelle Lehre umgestellt. Dadurch fällt seit Wochen keine Schulstunde aus. Das gilt auch für die Weiterbildungen. „Zu den auch in der Krise gefragtesten Aufstiegsfortbildungen gehört beispielsweise der Staatlich geprüfte Hotelbetriebswirt“, weiß Petra Mayer, Leiterin der Eckert-Hotelfachschulen. Darüber hinaus sind Weiterbildungen zum Küchenmeister oder auch Lehrgänge zum Restaurantmeister IHK und zum Hotelmeister IHK im Angebot.
Die Teilnehmer des Online-Live-Unterricht können über eine virtuelle Plattform die Veranstaltungen aus ganz Deutschland verfolgen. Auch macht die Plattform Interaktion zwischen Studierenden untereinander oder mit den Dozenten problemlos möglich. „Die Online-Anwesenheitsquote liegt nahe bei 100 Prozent“, so Zimmermann.
Inzwischen werden auch die Präsenz-Veranstaltungen schrittweise wieder hochgefahren. Das Besondere: Auch die Präsenz-Seminare werden live gestreamt. „So können auch Studierende den Unterricht verfolgen, die zu einer Risikogruppe gehören oder krankheitsbedingt nicht hier sein können“, betont Zimmermann. Zusätzlich stünden alle Unterrichtseinheiten als Mitschnitt online zum Nachschauen zur Verfügung.
Nicht zuletzt sieht sich der Schulleiter Zimmermann dank der integrierten Lernplattform auch bestens gerüstet für ein mögliches Wiederaufflammen des Virus: „Neueinsteiger können sich darauf verlassen, dass alle unsere Angebote ohne jeden Ausfall stattfinden, denn wir können in jeder Situation schnell und angemessen reagieren.“
Jobs in Healthcare und GV als Zukunftsoption
Angesichts der schwierigen Lage im Gastgewerbe rät Petra Mayer gerade Mitarbeitern dazu, die schwierige Zeit der kommenden Monate gegebenenfalls für eine Weiterbildung zu nutzen, die möglicherweise auch völlig neue Karrieremöglichkeiten innerhalb und außerhalb der Gastronomie und Hotellerie eröffnet. Karriereperspektiven bieten sich ihrer Ansicht nach auch abseits der klassischen Gastro-Szene: Immer mehr Unternehmen, aber auch Kliniken, setzten in ihren Küchen, Betriebsrestaurants und Mitarbeiterkasinos zunehmend auf gut qualifizierte „Gastro-Manager“, die das operative Geschäft am Gast kennen und Management-Qualitäten mitbrächten.
„Unseren Absolventen wird diese Möglichkeit zum Karriere-Umstieg auch künftig neue berufliche Möglichkeiten eröffnen, wenn coronabedingt Arbeitsplätze in der klassischen Gastronomie wegfallen“, ist Mayer sicher. Ein weiterer Vorteil: Durch den Erwerb der Fachhochschulreife im Rahmen dieser Weiterbildung stehe auch einem anschließenden Studium an einer Fachhochschule nichts im Wege.
Die nächsten Aufstiegsfortbildungen für Fachkräfte aus Gastronomie und Hotellerie starten im Herbst. Mehr Informationen online.brg